Bei der Wesentlichkeit dreht sich alles um Priorisierung!

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) werden viele neue Unternehmen dazu verpflichten, über Nachhaltigkeit zu berichten (→ CSRD, EFRAG & ESRS – Häufig gestellte Fragen Vol. 1). Wir stellen Berichtsthemen vor und erläutern, wie Unternehmen diese einhalten und daraus einen Mehrwert schöpfen können. Beginnen wir mit der Wesentlichkeit.

Es gibt viele Nachhaltigkeitsthemen:


‍Klima
, Ressourcen, Biodiversität, Wasser, Umweltverschmutzung, eigene Belegschaft, Wertschöpfungskette, Gemeinwesen oder Endverbraucher mit Hunderten von Unterthemen. Bei der Wesentlichkeit dreht sich alles um Priorisierung.

 

1️⃣ Was ist Wesentlichkeit?

Unternehmen müssen über Themen berichten, die für das Unternehmen wesentlich sind, z. B. müssen Energieunternehmen über Klimathemen berichten und die Auswirkungen des Energiesektors auf CO2 aufzeigen.

 

2️⃣ Warum Wesentlichkeit?

Aufsichtsbehörden und Investoren erwarten von Unternehmen, dass sie über wesentliche Themen berichten, die für die Regulierung, Risikobewertung, Investitionsentscheidungen und die Interessen der Stakeholder relevant sind. Unternehmen sollen wesentliche Themen in ihrer Berichterstattung nicht außer Acht lassen können.

 

‍3️⃣ Was sind die Berichtspflichten?

CSRD & ESRS werden die Anforderungen an die Wesentlichkeitsberichterstattung teilweise erweitern.

 

‍➡️ Prozess:: Das Unternehmen muss den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse und die Art und Weise, wie wesentliche Themen identifiziert werden, beschreiben.

➡️ Doppelte Wesentlichkeit: 
Das Unternehmen muss zwei Perspektiven analysieren – ist ein Thema für das Unternehmen wesentlich (finanzielle Wesentlichkeit) und welche Auswirkungen hat ein Unternehmen auf das Thema (Auswirkungswesentlichkeit).

➡️ Sektorthemen 
: ESRS schreibt neue wesentliche Themen nach Sektoren vor. Das Unternehmen muss Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Sektorthemen analysieren. Eine freie Themenwahl ist nicht mehr möglich.

➡️ Stakeholder-Themen 
: Obwohl Stakeholder-Themen noch nicht als Teil der Wesentlichkeit erwähnt werden, ist geplant, in anderen Abschnitten der ESRS darüber zu berichten. Daher sollten Unternehmen sie in die Wesentlichkeitsanalyse einbeziehen.

➡️ Ergebnis:
 Das Unternehmen muss die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse nach wesentlichen Themen in Bezug auf Auswirkungen, Risiken und Chancen sowohl für die Branchenthemen als auch für andere eigene analysierte Themen berichten, z. B. von Stakeholdern stammen.

4️⃣
Wie es geht

Ein Unternehmen kann die zwei Dimensionen der Wesentlichkeit – finanzielle vs. Auswirkungswesentlichkeit – pragmatisch analysieren und interne Stakeholder sowie, falls möglich, wichtige externe Stakeholder einbeziehen, die speziell auf der Wirkungsachse Beurteilungen vornehmen können. Alle Themen müssen im Hinblick auf Auswirkungen, Chancen und Risiken kommentiert werden.

 

‍5️⃣ Wie man Wesentlichkeit für Wert nutzt

Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse passen direkt zu Ihrer Nachhaltigkeits- und Geschäftsstrategie – angesichts der bahnbrechenden Bedeutung von Themen wie Klima oder Kreislaufwirtschaft sollten die Ergebnisse direkt zur Gestaltung der Zukunft des Unternehmens verwendet werden.

→ Mittelständische Unternehmen können verschiedene Methoden für die Analyse der doppelten Wesentlichkeit verwenden, wie z. B. die Wesentlichkeitsmatrix oder die N-Kompass-Methode.